Zitrus
Bergamotte, Zitrone, Grapefruit. Frische, Klarheit, Auftakt.
Von der flüchtigen Kopfnuance bis zum tiefen Fond: Hier verknüpfen wir Sprache, Form und Bewegung zu einem sensorischen Einstieg in die Welt der Aromen. Beobachte, wie Spuren sich winden, Noten sich verbinden und Erinnerungen sichtbar werden.
Von Kyphi im alten Ägypten über römische Badehäuser, arabische Alchemie und Grasse bis zur synthetischen Revolution: Duft begleitet Rituale, Medizin, Luxus und Identität. Diese kompakte Chronik verknüpft Orte, Stoffe und Techniken.
Hinweis: Historie und Chemie sind untrennbar – Duft ist Kulturtechnik.
Ein bewährtes Modell zur Beschreibung der zeitlichen Entwicklung eines Parfums: Flüchtige Anmutung zu Beginn, ein tragendes Herz in der Mitte, der lang anhaltende Fond als Signatur.
| Ebene | Dauer | Typische Bausteine |
|---|---|---|
| Kopf | 5–20 min | Bergamotte, Zitrone, Grapefruit, Aldehyde |
| Herz | 30–180 min | Rose, Jasmin, Gewürznelke, Lavendel |
| Fond | 4–24 h | Zedernholz, Patchouli, Vetiver, Ambroxan |
Modelle vereinfachen: Diffusion, Trägerstoffe, Dosierungen und Hautchemie verschieben den Verlauf.
Das Kreisbild ordnet Noten nach Charakter und Nähe. Übergänge sind fließend: Zitrus geht in grün über, Blüten tragen Früchte, Hölzer stützen Gewürze. Durch Mischen benachbarter Segmente entstehen harmonische Kompositionen.
Nähe im Kreis = harmonisch; Gegenpole = kontrastreich.
Die Einordnung erleichtert Vergleich und Sprache. Familien sind Orientierung, kein Dogma.
Bergamotte, Zitrone, Grapefruit. Frische, Klarheit, Auftakt.
Rose, Jasmin, Iris. Volumen, Textur, Romantik.
Lavendel, Kräuter, Kampfer. Luftige Struktur, Klarheit.
Zeder, Sandel, Vetiver. Rahmen, Tiefe, Ruhe.
Bergamotte, Eichenmoos, Patchouli. Strukturierte Eleganz.
Lavendel, Geranium, Eichenmoos, Kumarin. Frisch und texturiert.
Harze, Vanille, Balsame. Wärme, Resonanz, Sillage.
Kakao, Karamell, Tonkabohne. Köstliche Süße mit Tiefe.
Vom Feld in das Flakon: Technik entscheidet über Duftprofil, Reinheit und Nachhaltigkeit.
Wasserdampf trennt flüchtige Komponenten. Ideal für viele Kräuter und Hölzer.
Unter Druck verflüssigtes CO₂ löst Duftstoffe sanft und hinterlässt wenig Rückstände.
Fett bindet Blütenaromen; später wird mit Alkohol ausgezogen. Selten, aber charaktervoll.
Akkorde entstehen aus zielgerichteten Spannungen. Weniger Zufall, mehr Architektur.
Spritzige Eröffnung, bitter-grüne Tiefe: Bergamotte, Zitronenschale, Schwarztee-Abstimmung.
Bergamotte • Petitgrain • Mate
Samtene Blume mit vibrierender Wärme: Pfefferkörner, Nelkenaspekt, saubere Musks im Fond.
Türkische Rose • Rosa Pfeffer • Moschus
Lang anhaltende Ruhe, sanftes Glühen: Zeder, Labdanum, Ambrox-basierte Tiefe.
Zedernholz • Labdanum • Ambroxan
Geruchssinn ist trainierbar. Systematische Notizen schärfen Wahrnehmung und Sprache.
Kontext notieren: Temperatur, Hautpflege, Stoffkontakt, Dosierung.
Ein abgestimmtes Zusammenklingen mehrerer Noten, die eine neue Identität bilden — ähnlich musikalischen Dreiklängen.
Die duftende Spur in der Luft. Keine Lautstärke per se, sondern Verteilung und Diffusion.
Träger mit geringer Flüchtigkeit, der den Verlauf glättet und die Haftung erhöht.
Alkoholische Auszüge vs. lösungsmittelbasierte Konzentrate. Unterschiedliche Profile, andere Einsatzmengen.
Analyse der Luft um Blüten oder Objekte, um natürliche Profile nachzubilden.
Deklarationspflichtige Komponenten — relevant für sensible Haut und Kennzeichnung.